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Industrieller Pouletmastbetrieb in Freienwil?

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Industrieller Pouletmastbetrieb in Freienwil?

Beschreibung:

In Freienwil ist ein Pouletmastbetrieb mit jährlich 6 Zyklen à 18'000 Tieren geplant, welcher in seiner Grösse und Form nicht mit den Werten und dem ländlichen Charakter unseres Dorfes vereinbar ist. Trotz Verständnis für die wirtschaftliche Existenzsicherung der Landwirte gibt es zukunftsorientierte Alternativen, die besser zu Freienwil und seinen Leitlinien passen.

Massentierhaltung in dieser Dimension bringt erhebliche Umweltbelastungen wie Ammoniak-Emissionen, einen enormen Wasserverbrauch und den Einsatz von Futtermitteln (Soja) aus dem Ausland mit sich. Gleichzeitig beeinträchtigt sie die Lebensqualität durch Geruchsbelästigung und erhöhten Transportverkehr.

Diese Entwicklung widerspricht dem Leitbild unserer Gemeinde, das sich für den Schutz von Natur, Biodiversität und eine familienfreundliche, hochwertige Siedlungsentwicklung einsetzt.

Vorgeschlagene Lösung:

Wir wünschen uns stattdessen ein kleineres, ökologischeres Projekt, das auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltverträglichkeit setzt.

Bewahren Sie die Lebensqualität in Freienwil, setzen Sie ein Zeichen und unterzeichnen Sie die Petition für ein lebenswertes Freienwil.

Thomas Rosenheck, Freienwil
Martin Rupf, Freienwil

Offizielle Antwort:

Mit Interesse hat der Gemeinderat den Verlauf und das Resultat der Petition "gegen einen industriellen Geflügelmaststall in Freienwil" zur Kenntnis genommen. Knapp 500 Unterschriften sind zusammengekommen, wovon gegen 200 aus Freienwil selbst stammen dürften, der Rest wohl zum Teil von Personen mit Bezug zu unserem Dorf. 200 Personen entsprechen etwa einem Viertel aller Stimmberechtigten unserer Gemeinde. Die Petition entfaltet zwar keine rechtliche Wirkung, ist aber das deutliche Statement eines grossen Teils der Bevölkerung, der ein nachhaltiges Konzept mit Vorbildcharakter für die Umwelt und das Tierwohl begrüssen würde.

Während die Petitionäre das Ziel einer umweltverträglichen Tierhaltung verfolgen, möchte der Gemeinderat nach Möglichkeit nachteilige Auswirkungen auf das Dorf verhindern. In der Überzeugung, dass es im Interesse eines grossen Teils der Dorfbevölkerung ist, unterbreitete er deshalb der Stimmbevölkerung an der Gemeindeversammlung vom November 2024 einen Verpflichtungskredit, um die Möglichkeiten einer Verschiebung des Standorts ins benachbarte Schlierbachtal zu prüfen. In der Diskussion wurden aber mit einer Ausnahme keine kritischen Stimmen gegen das Projekt Geflügelmaststall vorgebracht, während sechs Votanten das Vorhaben unterstützten. In der Abstimmung wurde der Kredit von der Gemeindeversammlung wuchtig verworfen. (Nur 12 der 95 anwesenden Stimmberechtigten unterstützten die Idee einer Verschiebung, während 67 dagegen waren.) Falls an der Versammlung Personen aus dem Kreis der Petitionäre anwesend waren, äusserten sie ihre Überzeugung nicht.

Der Standort für den Geflügelmaststall ist damit demokratisch legitimiert. Auf die Art, Grösse und Bewirtschaftungs-form kann der Gemeinderat kaum Einfluss nehmen, solange die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Der Gemeinderat ist aber formelle Bewilligungsbehörde für das entsprechende Baugesuch, auch wenn die Einflussmöglichkeiten ausserhalb der Bauzone beschränkt sind. Das Baugesuch wurde bis jetzt noch nicht eingereicht. Wenn es soweit ist, wird der Gemeinderat das Projekt unvoreingenommen prüfen und dabei lokale Aspekte, wie den Schutz der Bevölkerung vor Emissionen und die Beeinträchtigung des Ortsbildes gebührend berücksichtigen.

Gemeinderat Freienwil