• Erfolgreich
  • Beantwortet

Küttigen braucht eine Multisammelstelle!

  • 461Unterstützer
  • 200Ziel
  • 0Tage verbleiben
Küttigen braucht  eine Multisammelstelle!

Beschreibung:

Die Energiestadt Küttigen hat per Ende Februar 2021 ihre Multisammelstelle im Gewerbeareal Staffeleggstrasse geschlossen. Die Bevölkerung, welche ihren Abfall ordnungsgemäss entsorgt hat, wird aufgefordert private Sammelstellen in den Nachbardörfern anzufahren.
Wir sind mit diesem Vorgehen nicht einverstanden!

Mit dieser Entscheidung des Gemeinderates wird der wilden und unsachgemässen Entsorgung Vorschub geleistet.

Wie viele Bauschutt wird zukünftig an den Bächen oder im Wald landen? Oder die Batterien und Leuchtmittel im Kehricht? Ist es ökologisch sinnvoll mit Kleinstmengen an Abfällen ins solothurnische Niederamt oder nach Hunzenschwil zu fahren?

Das Abfallreglement regelt die Entsorgung von Abfall artgerecht und ist Sache der öffentlichen Hand, respektive der Gemeinde.

Die Gemeinde Küttigen nimmt Ihre Verantwortung als Energiestadt mit diesem Entscheid nicht wahr!

Vorgeschlagene Lösung:

Wir fordern den Gemeinderat Küttigen auf, das bisherige Entsorgungsangebot im Dorf aufrecht zu erhalten und sich aktiv um einen zentralen Entsorgungsstandort zu bemühen.

Damit wird für die Bevölkerung ein bedarfsgerechtes Angebot im Dorf erhalten um den ökologischen Werten und dem Label „Energiestadt“ gerecht zu werden.

Offizielle Antwort:

Sehr geehrter Herr Hächler, geschätzte Petitionär*innen

Mit einer von 461 Einwohnerinnen und Einwohner mitunterzeichneten Petition wehrt sich ein Teil der Bevölkerung gegen die Auflösung der Multisammelstelle an der Staffeleggstrasse. Der Gemeinderat wird aufgefordert, das bisherige Entsorgungsangebot im Dorf aufrecht zu erhalten und sich aktiv um einen zentralen Entsorgungsstandort zu bemühen. Damit bleibe für die Bevölkerung ein bedarfsgerechtes Angebot im Dorf erhalten und auch den ökologischen Werten und dem Label „Energiestadt“ könne man gerecht werden.
Der Gemeinderat setzt sich seit längerer Zeit vertieft und umfassend mit der Neuausrichtung der Entsorgung in unserer Gemeinde auseinander. Aufgrund Ihrer Petition wie auch weiterer Anfragen möchte der Gemeinderat die Chance nutzen und aktiv mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen. In diesem Sinne wird er die Bevölkerung auf Montag, 28. Juni 2021 zu einer Informationsveranstaltung in die Mehrzweckhalle einladen. Die nachfolgen-den Themen werden dann angesprochen: Überblick über die gesamte Neuausrichtung des Entsorgungswesens, Multisammelstelle, Häckseldienst, Grundgebühr, Kosten.
Im weiterführenden Prozess sind dann im Spätsommer/Herbst 2021 weitere Veranstaltungen rund um das Thema Entsorgung geplant.

Bereits heute nimmt der Gemeinderat wie folgt Stellung:
Die Neuausrichtung der Entsorgung ist im Gemeinderat seit Jahren ein viel diskutiertes Thema. Im September 2020 und im Januar 2021 fällte er verschiedene Grundsatzentscheide, darunter auch die Schliessung der Multisammelstelle. Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass ein Teil der Bevölkerung dieses Angebot vermissen wird. Andere nutzten die Multisammelstelle selten bis nie.

--> Hier die Gründe, die zur Schliessung führten:
• Die am häufigsten anfallenden reziklierbaren Abfälle können bei den sechs dezentralen Sammelstellen in den Quartieren entsorgt werden. Diese werden im Laufe des Jahres 2022 aufgewertet und erneuert. Die Entsorgung im Quartier kann zu Fuss oder mit dem Velo erfolgen und kommt auch den älteren Einwohnerinnen entgegen.
• Die bestehende Infrastruktur ist ungenügend und hätte hohe Investitionen nach sich gezogen (z.B. Beleuchtung, Überdachung)
• Die heutige Platzentwässerung entspricht nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften.
• Die Kundenbedürfnisse konnten nicht mehr abgedeckt werden: Die Öffnungszeiten und das eingeschränkte Sammelangebot waren wenig kundenfreundlich.
• Trotz steigenden Einwohner
innenzahlen waren die Besucherzahlen der Multisammelstelle auf bereits tiefem Niveau ständig weiter rückläufig.
• Der Mietvertrag für den Standort wurde der Gemeinde gekündigt. Eine sinnvolle Alternative steht nicht zur Verfügung.
• Verschiedene spezielle Holsammlungen und das zusätzliche Angebot für Bauschutt
bieten eine adäquate Alternative zur Multisammelstelle.
• Private Recycling-Unternehmen in der Region bieten einen umfassenden Service an und sind zeitnah erreichbar. Sie liegen so, dass die Fahrt mit anderen Aktivitäten verbunden werden kann.

Gesetzliche Grundlagen
Der Gemeinderat verfolgt die Strategie, die Abfallentsorgung konsequent verursachergerecht auszurichten. Die verursachergerechte Entsorgung basiert auf folgenden gesetzlichen Grundlagen:

  • Bundesgesetzgebung über den Umweltschutz vom 7. Oktober 1983
    Art. 2 Verursacherprinzip
  • Aargauisches Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über den Schutz von Umwelt und Gewässern (Stand 31.12.2019)
    Art. 2, Abs. 2: Sie (die Gemeinde) erheben für die Sammlung, den Transport
    und die Entsorgung der Abfälle Abgaben nach dem Verursacherprinzip.

Pflichtfraktionen
Weiter ist gesetzlich festgelegt, für welche Abfälle die Zuständigkeit der Entsorgung bei der Gemeinde liegt. Diese so genannten Pflichtfraktionen sind: Glas, Papier, Karton, Metalle, Grünabfälle, Sonderabfälle aus Haushalten und Textilien.
Küttigen sammelt alle Pflichtfraktionen. Bei den Sonderabfällen aus den Haushalten fällt einzig das Altöl in die Zuständigkeit der Gemeinde. Flüssige Abfälle, Farben, Chemikalien, Lösungsmittel, Medikamente, Giftstoffe u.ä. sind über den Fachhandel oder die Drogerien und Apotheken zu entsorgen. Das Altöl kann jeweils am letzten Donnerstag jedes Monats von 16.45 – 18.00 Uhr beim Werkhof entsorgt werden.

Gerne legt der Gemeinderat Ihnen und den Petitionär*innen die Neukonzeption der Entsorgung an der Informationsveranstaltung vom 28. Juni 2021 im Details dar und steht Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Gemeinderat Küttigen